Grüne Perspektiven: EU-Taxonomie und nichtfinanzielle Berichterstattung im Wandel – Unternehmen unterschätzen vielfach den Umsetzungsaufwand

PwC-Studie zur EU-Taxonomie – eine Umfrage von Unternehmen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden zeigt einen großen Handlungsbedarf in der Umsetzung.

Das Thema ESG gewinnt an strategischer Bedeutung, sowohl aus wirtschaftlicher als auch gesellschaftlicher Perspektive. So müssen Unternehmen seit dem 1. Januar 2022 über ihre „grünen“, also ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsdaten (Umsätze, Investitionsausgaben, operative Aufwendungen) berichten. Dies verlangt die EU-Taxonomie („Taxonomie-Verordnung VO (EU) 2020/852“). Wir von PwC Deutschland wollten wissen, wie weit die betroffenen Unternehmen mit der Umsetzung der Anforderungen sind.

Zwar geben circa 75 Prozent der befragten Unternehmen an, bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie zu verfolgen. Allerdings waren die Kenntnisse zur EU-Taxonomie im Befragungszeitraum in den meisten Fällen noch ausbaufähig. Obwohl die EU-Taxonomie hochkomplexe Anforderungen mit sich bringt und weitreichende Anpassungen von Prozessen und IT-Systemen in den meisten Unternehmen erfordert, hatten sich viele der Befragten noch nicht oder noch nicht ausreichend mit den Bestimmungen beschäftigt.

Fast jedes zweite Unternehmen hat ein Budget für ein nachhaltiges Implementierungsprojekt eingeplant, aber nur vier Prozent sehen ein Budget speziell für die Erhebung der EU-Taxonomie-Daten vor. Dabei hat nur ein Drittel der Befragten bereits standardisierte Prozesse, um nichtfinanzielle Kennzahlen verlässlich zu erheben.

Am häufigsten erfolgt die Erfassung nichtfinanzieller Informationen mit Excel-Tabellen.

Dies stellt aufgrund der steigenden Komplexität durchaus ein Risiko dar. Erschreckend ist dabei auch die Meinung von einem Drittel der Befragten, dass im Zuge der EU-Taxonomie keine Anpassungen der IT- und Prozesslandschaft erforderlich seien. Dies ist eine absolute Fehleinschätzung. Die Unternehmen sollten zeitnah alles tun, um die Anforderungen der EU-Taxonomie umzusetzen. Das ist zeit-, energie- und kostenaufwändig.

Die ersten Berichte nach den Anforderungen der EU-Taxonomie werden gerade für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlicht. Unsere Studie zeigt, wie groß die Herausforderungen für dieses erstmalige Reporting waren.

Es bleibt spannend, wie das geforderte Alignment für das Geschäftsjahr 2022 von den Unternehmen angegangen wird und inwieweit die ersten Implementierungserfahrungen genutzt werden können.

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