Der Countdown läuft: Die finale Phase 6 der regulatorischen Initial Margin-Anforderungen tritt im Herbst in Kraft

Die European Markets Infrastructure Regulation (EMIR) verpflichtet betroffene Kontrahenten bei Abschluss nicht-geclearter OTC-Derivate Variation Margin (VM) und Initial Margin (IM) auszutauschen.

Während die VM dazu dient, Marktwertschwankungen des Derivates auszugleichen, soll die IM das verbleibende Risiko eines Kontrahentenausfalls absichern.

Ab dem 1. September 2022 sind alle Unternehmen IM-pflichtig, deren Aggregate Average Notional Amount (AANA) nicht-geclearter OTC-Derivate die Schwelle von 8 Milliarden EUR übersteigt. Damit sind nun auch Institute mit deutlichen kleinerem Derivatevolumen betroffen. Neben Banken betrifft dies Versicherungen, Asset Manager und potenziell auch Corporates.

Die Erfahrung aus den Phasen 1 bis 5 zeigt, dass viele Institute den Aufwand der zu implementierenden Prozesse unterschätzen. Insbesondere die Betroffenheit der gesamten Front-To-Back Prozesskette und das Zusammenspiel verschiedener beteiligter Parteien, wie Kontrahenten, Custodians und Vendoren erhöht die Komplexität.

Wesentliche Aufgaben für eine erfolgreiche Umsetzung sind:

  • Management von Kontrahenten und Verträgen: Anpassung von Verträgen, Überprüfung der Handelbarkeit, sowie die Berechnung der XVAs
  • Initial Margin Management: Austausch der IM, Optimierung und Settlement von Collateral auf den Zwischenkonten und die Schnittstelle zum Custodian.
  • Modellierung der Initial Margin und Governance: Berechnung von Sensitivitäten, Aggregation der IM, Sicherstellung der Marginqualität und Validierung des IM Modells.
  • Steuerung und Reporting: Integration in die Risikomanagement und -controlling Prozesse, das Rechnungswesen wie auch in die relevanten Reportingsysteme.

Auch Institute, die bereits in einer der vorherigen Phasen IM-pflichtig geworden sind, müssen prüfen, welche Kontrahenten nun unter die IM-Pflicht fallen, die bisher unter der Schwelle von 50 Mrd. EUR aus Phase 5 lagen. Hier sollten eine Analyse aller potenziell betroffenen Kontrahentenbeziehungen durchgeführt und die erforderlichen Umsetzungsschritte zeitnah eingeleitet werden.

PwC kann Ihnen dabei helfen, zu analysieren, ob ein Institut betroffen ist sowie alle notwendigen Aufgaben und Prozesse effizient zu gestalten, um am 1. September 2022 die EMIR IM-Anforderungen zu erfüllen. Sprechen Sie uns an!

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Philipp Schröder

Philipp Schröder

Partner
Frankfurt am Main

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