Warum Banken auf digitale Brieftaschen setzen sollten
Die digitale Brieftasche soll zukünftig das digitale Ausweisen innerhalb der EU erlauben.
Banken werden als die wichtigsten Herausgeber der digitalen Brieftasche gesehen und überholen damit die bislang bevorzugten staatlichen Institutionen, so die PwC-Studie „Digitaler Personalausweis und digitale Brieftaschen 2023“. In diesem Beitrag beleuchten wir die Einführung der EUDI-Wallet aus dem Blickwinkel der strategischen Positionierung von Banken.
Die digitale Brieftasche
Die digitale Brieftasche soll zukünftig das digitale Ausweisen innerhalb der EU erlauben. Sie soll nicht nur die bequeme und sichere Verwaltung persönlicher Dokumente ermöglichen, sondern auch den Zugriff auf öffentliche und private Online-Dienste erleichtern. Die Europäische Union strebt das Ziel an, die digitale Brieftasche bis zum Jahr 2030 flächendeckend in der gesamten EU anzubieten.
Mögliche Herausgeber der digitalen Brieftasche
Die digitale Brieftasche wird ausschließlich von Organisationen herausgegeben, die von der EU beauftragt und anerkannt sind. Als Teil dieser Initiative wird eine dedizierte EUDI-Wallet (Europäische Digitale Identität) eingeführt. Diese EUDI-Wallet stellt eine Ergänzung zu bereits existierenden Wallets dar, beispielsweise denen von globalen Technologieunternehmen.
Die Ergebnisse der vorangegangenen PwC-Studie zu Digitalen Identitäten aus 2021 zeigen, dass das Bundesministerium mit 35% der Stimmen als präferierter Anbieter einer digitalen Brieftasche genannt wurde. Auf Platz zwei befinden sich regionale Meldeämter mit 24%, gefolgt von Banken mit 9%. In den vergangenen zwei Jahren hat sich jedoch ein Wandel vollzogen: Die Mehrheit der Deutschen sieht heute insbesondere Banken als geeignete Herausgeber für digitale Brieftaschen (26%). Die Zustimmung für das Bundesministerium ist auf 23% gesunken, ebenso wie für regionale Meldeämter (16%).
Die frühzeitige Anpassung an regulatorische Vorgaben unter effektiver Nutzung vorhandener Ressourcen sollte für Banken im Fokus stehen. Es ist erforderlich zu bestimmen, welche Rolle die Bank in Bezug auf die zukünftigen Entwicklungen im Bereich der elektronischen Identität (eID) einnehmen möchte und in welchen Schlüsselsegmenten sie strategisch positioniert werden soll.
Interessanterweise schneiden bekannte Wallet-Anbieter aus der Technologie- und Kommunikationsbranche vergleichsweise schlecht ab, wie die Daten von 2023 zeigen: Globale Technologieunternehmen erreichen eine geringe Zustimmung von 7%, ebenso Telekommunikationsanbieter mit einer Zustimmung von nur 4%.
Abbildung 1: Anbieter für die digitale Brieftasche (2021 vs. 2023)
Fazit zu den wichtigsten Herausgebern digitaler Brieftaschen
Insbesondere Banken haben sich zu bedeutenden Anbietern für die Bereitstellung digitaler Brieftaschen entwickelt. Die Zinswende sowie die vermehrte Nutzung von Bankanwendungen könnten, gemeinsam mit der komfortablen Kombination von Bezahlfunktion und elektronischer Identität, dazu beigetragen haben. In diesem Kontext hat die Relevanz staatlicher Institutionen zuletzt leicht abgenommen. Als Ursache hierfür kann unter anderem die kurzzeitige Einführung und die direkte Marktrücknahme der Smart-eID angeführt werden, die zu einem Vertrauensverlust gegenüber staatlichen Institutionen geführt haben könnte.
Für Banken ergeben sich resultierend die folgenden Fragestellungen:
- Welches sind die relevanten Meilensteine bei der Einführung der EUDI-Wallet?
- Und welche gesetzlichen Verpflichtungen resultieren daraus ab 2028?
PwC unterstützt Sie bei der Beantwortung dieser Fragen und erarbeitet gemeinsam mit Ihnen eine passgenaue strategische Ausrichtung.
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