EIOPA veröffentlicht Insurance Risk Dashboard Oktober 2024 – Weiterhin überwiegend stabile Risiko-Lage

In der Oktober-Version des Insurance Risk Dashboards sieht EIOPA weiterhin eine stabile Risiko-Lage. Der Ausblick für alle Risiken bleibt seit dem Juli-Dashboard unverändert.

Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat am 31. Oktober 2024 eine aktualisierte Version des quartärlichen Insurance Risk Dashboards veröffentlicht. Dieses basiert auf Solvency-II-Daten aus Q2 2024 für quartärliche und YE 2023 für jährliche Indikatoren. Der Stichtag für die meisten Marktindikatoren ist Ende September 2024. Es fasst die wichtigsten Risiken und Schwachstellen im Versicherungssektor der Europäischen Union anhand einer Reihe von Risikoindikatoren zusammen. Die Daten basieren auf Finanzstabilitätsberichten und der aufsichtsrechtlichen Berichterstattung, die von Versicherungsgruppen und Einzelversicherungsunternehmen erhoben werden.

Wie bereits im letzten Risiko-Dashboard aus Juli 2024 (vgl. unseren diesbezüglichen Blogbeitrag) werden derzeit nur Marktrisiken als erhöht angesehen. Zudem wurde die Prognose für die nächsten zwölf Monate grundsätzlich beibehalten. Damit prognostiziert EIOPA im Ausblick bei allen Risiken eine stabile Entwicklung mit Ausnahme von Cyber- und ESG-Risiken, bei denen jeweils ein Anstieg erwartet wird. Dennoch werden beide noch mit einem mittleren Risikoniveau bewertet.

Für die einzelnen Risikokategorien weist EIOPA auf folgende wesentliche Beobachtungen hin:

  • Marktrisiken bleiben aufgrund hoher Marktvolatilität und anhaltender Schwachstellen im Immobilienmarkt des Euroraums erhöht. Die neuesten Daten zeigen einen anhaltenden Rückgang der Immobilienpreise, allerdings langsamer als in den Vorquartalen. Die Marktturbulenzen im August waren zudem nur von kurzer Dauer, die Aktienmärkte zeigten eine schnelle Erholung. Die Volatilität an den Anleihemärkten ist im historischen Vergleich weiterhin hoch, ließ jedoch Ende September etwas nach.
  • Bezüglich der Makrorisiken bleibt das prognostizierte BIP-Wachstum stabil, während sich die Inflationsprognosen leicht entspannt haben. Die Haushaltssalden zeigten zudem Ende September 2024 eine Verbesserung im Vergleich zum Vorquartal, ebenso verblieb die Arbeitslosenquote auf einem stabilen Niveau.
  • Bei den Kreditrisiken bleiben die CDS-Spreads für Staats- und Unternehmensanleihen weitgehend unverändert. Jedoch haben sich die Spreads für nicht besicherte Unternehmensanleihen verringert.
  • Die Finanzierungsbedingungen im Katastrophenanleihenmarkt haben sich im Bereich der Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken im Vergleich zum Vorquartal verbessert, während andere Liquiditätsindikatoren weitgehend unverändert blieben.
  • Im Rahmen der Solvabilitäts- und Rentabilitätsrisiken sind die Solvabilitätsquoten für Versicherungsgruppen und Lebensversicherungen im zweiten Quartal des Jahres leicht gesunken, bleiben jedoch für Nichtlebensversicherungen weitgehend unverändert. Daten zu Renditen auf Vermögenswerte, Prämien und überschüssige Vermögenswerte weisen auf eine stabile Rentabilitätsprognose für Versicherer hin.
  • Die Marktwahrnehmungen des Versicherungssektors bleiben stabil, zeigen jedoch einen Aufwärtstrend, da die Bewertungsmultiplikatoren für einige Gruppen gestiegen sind. Im beobachteten Zeitraum hat die Entwicklung der Aktienpreise von Lebens- und Nichtlebensversicherungen den Markt übertroffen, zudem erhöhten sich teilweise die externen Ratings.
  • Während der kurzfristige Trend stabil ist, hat sich der Ausblick für ESG- sowie Digitalisierungs- und Cyberrisiken laut Einschätzung der nationalen Aufsichtsbehörden für die nächsten 12 Monate verschlechtert.

Sprechen Sie meine Kolleg:innen und mich gerne an. Gemeinsam können wir Ihre individuelle Risikosituation gegenüber den aktuellen Entwicklungen im Marktumfeld spiegeln und Handlungsfelder diskutieren.

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