EIOPA veröffentlicht EbAV Risiko Dashboard Oktober 2024 – Weitgehend stabile Risiko-Lage bei betrieblichen Altersversorgungen
In der Oktober-Version des EbAV-Risiko-Dashboards sieht EIOPA in der Trend-Ansicht keine Veränderung der Risiken. Im 12-Monats-Ausblick bleibt weiterhin eine Erhöhung der Digitalisierungs- und Cyberrisiken zu erwarten.
Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) hat am 30. Oktober 2024 eine aktualisierte Version des quartärlichen IORP Risk Dashboards veröffentlicht. Dieses basiert auf der aufsichtsrechtlichen Berichterstattung über die einzelnen betrieblichen Altersversorgungssysteme. Es fasst die wichtigsten Risiken und Schwachstellen im EbAV-Sektor des Europäischen Wirtschaftsraums für beitragsdefinierte und leistungsdefinierte Altersversorgungssysteme zusammen.
Wie bereits im letzten Risiko-Dashboard aus Juli 2024 werden nur Marktrisiken als erhöht angesehen. Zudem wurde die Prognose für die nächsten zwölf Monate beibehalten. Damit prognostiziert EIOPA im Ausblick bei allen Risiken eine stabile Entwicklung mit Ausnahme bei Digitalisierungs- und Cyberrisiken, bei denen ein Anstieg erwartet wird. Dennoch werden sie noch mit einem mittleren Risikoniveau bewertet.
Für die einzelnen Risikokategorien weist EIOPA auf folgende wesentliche Beobachtungen hin:
- Makroökonomische Risiken sind stabil auf einem mittleren Niveau. Die Inflationsprognosen sinken weiter im Vergleich zum Vorquartal (von 2,4% auf 2,1%) und das prognostizierte BIP-Wachstum von 1,5% bleibt stabil.
- Das Kreditrisiko bleibt ebenfalls auf einem stabilen mittleren Niveau, da die Spreads für Credit Default Swaps für Unternehmensanleihen zuletzt zurückgingen, während sie für Staatsanleihen stabil blieben.
- Bei den Markt-und Kapitalanlagerisiken bleibt trotz der zurückgehenden Marktvolatilität das Risikoniveau hoch, das die Volatilität immer noch über den historischen Standards liegt. Zudem gingen getrieben durch Gewerbeimmobilien die Immobilienpreise im gesamten Euroraum zurück, wenn auch weniger stark als im Vorquartal.
- Liquiditätrisiken werden unverändert auf mittlerem Niveau eingeschätzt. Insbesondere blieb der Medianwert der Quote der liquiden Mittel im zweiten Quartal 2024 unverändert bei rund 52%.
- ·Auch Reserve- und Finanzierungsrisiken bleiben auf einem stabilen mittleren Niveau, da die Finanzlage der leistungsorientierten EbAV im zweiten Quartal, vor allem durch höhere Zinssätze, robust blieb. Im Median lag der Überhang der Aktiva über die Passiva bei 21,1% im zweiten Quartal nach 19,0% im Vorquartal.
- Konzentrationsrisiken verbleiben auf mittlerem Niveau. Exposures gegenüber Banken und anderen Finanzdienstleistern mit zusammen genommen unter 5% der Kapitalanlagen im Median bleiben stabil.
- ESG-bezogene Risiken bleiben ebenfalls stabil auf mittlerem Niveau. Der durchschnittliche Anteil der Investitionen in grüne Anleihen an den gesamten Unternehmensanleihen ist weiter gestiegen und beträgt 7,2% gegenüber 6,6% bei der vorherigen Erhebung.
- Zwar bleiben auch Digitalisierungs- und Cyberrisiken auf einem stabilen mittleren Niveau. Jedoch weist die 12-Monats-Aussicht hier aufgrund der anhaltend angespannten geopolitischen Lage und der damit verbundenen Unsicherheiten einen negativen Trend auf. Die von den Aufsichtsbehörden bewertete Wesentlichkeit dieser Risiken für EbAV nahm dabei im dritten Quartal 2024 weiter zu und erreichte den höchsten Stand der letzten Jahre.
Sprechen Sie meine Kolleg:innen und mich gerne an. Gemeinsam können wir Ihre individuelle Risikosituation gegenüber den makroprudenziellen Darstellungen spiegeln und Handlungsfelder diskutieren.
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