Die Verwaltung inklusiver machen

Die Plattform GovMarket stellt auch digitale Lösungen für mehr soziale Teilhabe bereit.

Bei der Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen hinkt Deutschland im internationalen Vergleich immer noch hinterher, baut die Glasfasernetze aber seit einigen Jahren mit enormem Tempo aus: Gemeinsam mit Großbritannien und Frankreich gehört Deutschland im Ranking des FTTH Council Europe (Fibre to the home, FTTH) zu den europäischen Ländern mit den höchsten Zuwachsraten. Hauptgrund dafür ist der Kapitalzufluss privater Investoren: Geschätzte 50 Milliarden Euro wurden in den vergangenen fünf Jahren unter anderem durch Private-Equity-Investoren, Versicherungen und Infrastrukturfonds für den Glasfaserausbau in Deutschland bereitgestellt und sollen in den kommenden zehn Jahren verbaut werden.

Die Plattform GovMarket stellt auch digitale Lösungen für mehr soziale Teilhabe bereit.

Digitale Angebote sollen den Alltag möglichst aller Bürger:innen erleichtern. Doch viele Menschen können bestimmte Angebote nicht nutzen, weil sie körperlich oder kognitiv eingeschränkt sind. Umso notwendiger sind Lösungen, die alle Anwender:innen verstehen und bedienen können. Solche inklusiven, menschenzentrierten Lösungen sind auf dem GovMarket-Marktplatz zu finden. Dazu zählen SUMM, Silberdraht und Integreat.

Google Translate für Leichte Sprache

SUMM funktioniert wie das Übersetzungstool Google Translate, aber für Leichte Sprache: Es ist das erste KI-basierte Tool, das automatisch jeden komplizierten Text leicht verständlich macht. Wie wichtig Leichte Sprache ist, weiß SUMM-Mitgründerin Flora Geske aus ihrem eigenen Familienkreis. SUMM schuf sie mit Kommiliton:innen an der TU München, weil sie ihr technisches Wissen über Künstliche Intelligenz für einen gesellschaftlich sinnvollen Zweck einsetzen und ein Produkt entwickeln wollten, das den Bürger:innen in Deutschland wirklich nützt.

Die Lücke zwischen analog und digital schließen

Um Barrierenabbau geht es auch den Gründer:innen von Silberdraht. Die Plattform nutzt das Telefon, um Lücken zwischen der analogen und der digitalen Welt zu schließen, insbesondere für ältere Menschen. Anrufende erhalten rund um die Uhr Informationen zu Angeboten in ihrer Stadt. Die ersten beiden „Silberdrähte“ bestehen in Heidelberg und Kiel, weitere Teilnehmerstädte sollen folgen.

In Kiel nutzten nach nur vier Monaten bereits Hunderte Anrufende den Service, mehr als 80 Prozent der Anrufe kamen aus dem Festnetz. Susanne Steigler, CEO und Co-Founder von Silberdraht, sagt: „Wir sehen das als Beleg für die hohe Relevanz unseres Angebots.“

Informationen für Zugewanderte per App

Insbesondere an zugewanderte Menschen richtet sich Integreat, eine App, die lokale Informationen in zahlreiche Sprachen übersetzt. Projektkoordinator Daniel Kehne sagt: „Um Integreat redaktionell zu betreuen, braucht es keine IT-Kompetenzen. Grundwissen in der Textverarbeitung reicht aus.“ Die App ist vollständig quelloffen, weshalb Datenschützer:innen ihr sehr vertrauen. Kommunale Anwender:innen bleiben herstellerunabhängig, können die Software also eigenständig weiterentwickeln. Das Konzept kommt gut an: Bereits 20 Prozent aller Städte und Landkreise in Deutschland nutzen die App für ihre Integrationsarbeit.

SUMM, Silberdraht und Integreat sind nur drei von vielen Beispielen dafür, wie GovMarket Start-ups und die öffentliche Hand verbindet und für eine effiziente Vergabe sorgt.

Mehr zu GovMarket erfahren Sie unter www.govmarket.io

Ansprechpartnerin:
Jana Janze

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Prof. Dr. Rainer Bernnat

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