Finanztransaktionsmeldungen vereinfachen
Weniger Doppelmeldungen, mehr Effizienz. Der „Call for Evidence“ der ESMA zeigt: Reportingprozesse könnten sich zukünftig verändern.
- ESMA’s “call for evidence on a comprehensive approach for the simplification of financial transaction reporting” – worum geht es?
- Was das für die Branche bedeuten könnte
- Kernfragen der Konsultation
- Ihre nächsten Schritte
- Let’s talk
Die europäische Wertpapieraufsicht ESMA prüft derzeit, wie sich Finanztransaktionsmeldungen vereinfachen lassen. MiFIR, EMIR und SFTR sorgen aktuell für hohe Komplexität, Doppelmeldungen und erhebliche Kosten. Mit dem „Call for Evidence“ vom 23. Juni 2025 lädt ESMA Marktteilnehmer:innen ein, aktiv an der Zukunft des Reportings mitzuwirken (ESMA12-437499640-3021).
ESMA’s “call for evidence on a comprehensive approach for the simplification of financial transaction reporting” – worum geht es?
Die European Securities and Markets Authority (ESMA) prüft derzeit, wie Finanztransaktionsmeldungen einfacher gestaltet werden können – ohne Transparenz oder Aufsicht zu gefährden. Mit ihrem Call for Evidence vom 23. Juni 2025 (ESMA12-437499640-3021) lädt ESMA Marktteilnehmende ein, aktiv an der Zukunft des Reportings mitzuwirken.
Aktuell führen MiFIR, EMIR und SFTR zu komplexen Doppelmeldungen und hohen Kosten. Ziel ist es, Datenflüsse zu rationalisieren, Prozesse zu harmonisieren und redundante oder inkonsistente Anforderungen zu eliminieren. Ein zentrales Anliegen ist die Konsolidierung von Meldungen der verschiedenen Regulierungsbereiche. Dabei wird auch die Möglichkeit einer einheitlichen Meldung über einen zentralen Kanal in Betracht gezogen.
Was das für die Branche bedeuten könnte
Für Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGs) und Asset Manager geht es nicht nur um regulatorische Detailfragen. Die Weichen, die jetzt gestellt werden, können die Reportinglandschaft der nächsten Jahre prägen – mit direkten Auswirkungen auf Ihre Prozesse, Kostenstrukturen und strategische Positionierung.
Mögliche Auswirkungen
- Weniger Doppelarbeit, mehr Effizienz
Sollten Meldepflichten tatsächlich harmonisiert werden, könnten Sie interne Prozesse straffen und redundante Datenaufbereitungen vermeiden. Das senkt nicht nur Kosten, sondern reduziert auch Fehlerquellen. - Einheitliche Templates
Ein zentrales Meldeformat würde den Aufbau neuer Systeme oder Schnittstellen erfordern. Kurzfristig würde dies Investitionen bedeuten, langfristig aber auch mehr Stabilität und Skalierbarkeit. - Weniger Meldungen, dafür aggregiert und umfangreicher
Die Anzahl der Meldungen könnte künftig sinken, die einzelnen Meldungen würden dann jedoch aggregierter sowie umfangreicher und würden mehr Datenpunkte und Details enthalten. Deshalb bleibt die Investition in Datenmanagement, Validierung und Kontrollsysteme entscheidend, um Genauigkeit und Konsistenz sicherzustellen. - Strategische Chance für Digitalisierung
Wer das Thema nur als Compliance-Pflicht betrachtet, verschenkt Potenzial. Moderne, automatisierte Reportinglösungen können als Hebel dienen, um Reportingprozesse insgesamt zu digitalisieren und Ressourcen für wertschöpfende Aufgaben freizusetzen.
Der Call for Evidence der ESMA deutet darauf hin, dass die Aufsicht künftig stärker auf aggregierte, umfassendere Meldungen setzen könnte. Das zeigt eine klare Richtung: Die Branche könnte künftig Datenströme konsolidieren, Prozesse standardisieren und regulatorische Transparenz erhöhen. Welche konkreten Anforderungen daraus entstehen, bleibt abzuwarten – doch die Signalwirkung ist deutlich.
Kernfragen der Konsultation
Die Konsultation behandelt unter anderem Folgende Themen Bereiche (Anhang I des ESMA Call for Evidence):
- Überlappende Berichtspflichten: Welche Überschneidungen bestehen zwischen den Berichtspflichten unter EMIR, MiFIR und SFTR?
- Harmonisierungspotenziale: In welchen Bereichen bestehen Möglichkeiten zur Harmonisierung der Berichtspflichten?
- Technologische Lösungen: Welche technologischen Lösungen könnten zur Vereinfachung der Finanzmarktberichterstattung beitragen?
- Kosten-Nutzen-Analyse: Welche Kosten und Nutzen sind mit einer Vereinheitlichung der Berichtspflichten verbunden?
- Auswirkungen auf Marktteilnehmer: Wie würden sich Änderungen der Berichtspflichten auf verschiedene Marktteilnehmer auswirken?
Die Fragestellungen geben einen klaren Rahmen, um die praktischen Erfahrungen, Herausforderungen und Potenziale für effizientere Berichtsprozesse zu beleuchten. Sie zeigen auf, in welche Richtung sich die Anforderungen zukünftig entwickeln könnten.
Ihre nächsten Schritte
Call for Evidence analysieren: Prüfen Sie die Inhalte und Fragestellungen, um den regulatorischen Fokus und potenzielle Auswirkungen des ESMA Vorhabens zu verstehen.
Potenzielle Auswirkungen analysieren: Bewerten Sie, welche Reportingprozesse, Datenflüsse und internen Abläufe betroffen sein könnten.
Entscheidung über Teilnahme: Legen Sie fest, ob Ihr Unternehmen aktiv am Call for Evidence teilnehmen möchte oder die Beobachterrolle einnimmt.
Strategische Position entwickeln und aktive Teilnahme vorbereiten: Falls Ihr Haus aktiv teilnehmen möchte, bringen Sie Ihre Sichtweise ein, um der ESMA aktiv Ihre Sicht hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung der Meldestandards auf den Weg geben zu können. Formulieren Sie fundierte Antworten auf die Fragen des Calls, inklusive Einschätzung der Vor- und Nachteile sowie des möglichen Einflusses auf Ihr Haus oder die Branche.
Entwicklungen im Blick behalten: Verfolgen Sie die Rückmeldungen, die Stellungnahmen anderer Marktteilnehmer und Branchenverbände zum ESMA Call for Evidence, um Trends, potenzielle Erwartungen und die daraus möglicherweise entstehenden Anforderungen frühzeitig zu erkennen.
Strategische Optionen vorbereiten: Entwickeln Sie interne Ansätze, um auf unterschiedliche regulatorische Szenarien reagieren zu können, ohne vorab operative Prozesse zu ändern.
Nutzen Sie die Gelegenheit, die geplanten Änderungen frühzeitig einzuschätzen. Prüfen Sie Ihre Reportingprozesse, analysieren Sie die Datenqualität und diskutieren Sie gemeinsam mit uns die potenziellen Auswirkungen auf Ihr Haus. So können Sie Chancen und Risiken abwägen sowie strategische Optionen identifizieren
Let’s talk
Als erfahrenes Team bringen wir frische Perspektiven in Risk & Regulation und schaffen echte Mehrwerte im Asset & Wealth Management. Ob auf C-Level oder Fachbereichsebene – wir verstehen Ihre Herausforderungen und liefern Lösungen, die Wirkung zeigen – präzise, effizient und zukunftssicher. Unser Ziel: Mehr Sicherheit, Klarheit und Handlungsspielraum für Ihr Kerngeschäft. Wir freuen uns auf den Austausch.
Weiterführende Links:
- Blogbeitrag: Fondsrisikobegrenzungsgesetz - Was KVGs jetzt wissen müssen
- Blogbeitrag: AIFMD II - Was jetzt auf KVGs zukommt und wie Sie sich optimal vorbereiten
- Risk & Regulation im Asset & Wealth Management
- Aktuell und informativ – die PwC Blogs. Profitieren Sie vom Wissen unserer Fachleute: https://blogs.pwc.de/
Laufende Updates zum Thema erhalten Sie über das regulatorische Horizon Scanning in unserer Recherche-Applikation PwC Plus. Lesen Sie hier mehr über die Möglichkeiten und Angebote. |
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