Bundesbank schließt Beschaffung klimabezogener Daten erfolgreich ab
Die Gesellschaft und Wirtschaft steht in den kommenden Jahrzehnten vor einer zentralen Herausforderung: dem Klimawandel. Dies muss entsprechend Würdigung im Handeln und Wirken aller Akteure finden – auch im Finanzsektor.
Hintergrund
Die mangelnde Verfügbarkeit einer adäquaten Datenbasis zur Quantifizierung und anschließenden Integration klimabezogener Aspekte in die Steuerung und Beaufsichtigung von Kreditinstituten stellt letztere und ihre Aufseher zunehmend vor Herausforderungen.
Deshalb hat die Bundesbank im Rahmen einer Initiative von und stellvertretend für alle Notenbanken im Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) eine Beschaffung klimabezogener Daten durchgeführt. In ihrer Pressemitteilung vom 09.März 2022 heißt es, diese sei nun erfolgreich abgeschlossen worden. Hierzu ist auf zwei externe Datenanbieter zurückgegriffen worden.
Die Datenanbieter
Die Wahl ist auf die zwei etablierten Datenanbieter „Institutional Shareholder Services group of companies (ISS)“ und „Carbon4 Finance“ gefallen.
Letzterer ist ein 2016 gegründeter Datenanbieter für klimabezogene Daten, spezialisiert auf den Finanzsektor und mit Sitz in Paris.
ISS ist ein seit 1985 etablierter Datenanbieter, der sich insbesondere auch auf ESG bezogene Daten spezialisiert hat und mit rund 2.600 Mitarbeiter:innen in 15 Ländern vertreten ist.
Die Anbieter werden zukünftig dem Eurosystem klimabezogene Indikatoren von Wertpapier-Emittenten zur Verfügung stellen, auf welche allen Banken der ESZB freier Zugriff gewährt werden wird. Beispiele hierfür sind Daten zu Treibhausgasemissionen (Scope 1-3), Daten zur Reduktion und zur Intensität jener Emissionen, sowie verschiedene Projektionen.
Fazit
Wir blicken gespannt weiteren regulatorischen Schritten entgegen, auch hinsichtlich möglicher Ansätze zur Harmonisierung von ESG Ratings (wir berichteten), welche stark von einer Verbesserung der zur Verfügung stehenden Datenlandschaft profitieren kann.
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