Recap Impact Festival 2024: "Business as usual is over"

Das Impact Festival 2024 setzte klare Impulse für eine nachhaltige Zukunft und verdeutlichte, wie Unternehmen in ihrer Transformation zur Nachhaltigkeit vorangehen können.

Das diesjährige Impact Festival am 30. und 31. Oktober brachte in Frankfurt zahlreiche führende Köpfe aus Wirtschaft, Wissenschaft und Nachhaltigkeit zusammen, um über den aktuellen Stand und die Zukunft nachhaltiger Unternehmensstrategien zu sprechen. Die Veranstaltung stellte ein breites Themenspektrum vor, von Impact Investing und nachhaltigen Wertschöpfungsketten bis hin zur Rolle von Generativer KI im Nachhaltigkeitsbereich. Ein Resümee der wichtigsten Einblicke und Diskussionen, die inspirieren und verdeutlichen: „Business as usual“ hat ausgedient – die Zukunft gehört Unternehmen, die Verantwortung und Innovation vereinen.

„Business as usual is over“ – Die Keynote von Petra Justenhoven

Eröffnet wurde das Event von Petra Justenhoven, die in ihrer Keynote „Business as usual is over“ die Dringlichkeit einer radikalen Transformation betonte. Angesichts des rasanten technologischen Fortschritts, einer fragilen geopolitischen Lage und der wachsenden ökologischen Krise geraten traditionelle Geschäftsmodelle zunehmend an ihre Grenzen. Justenhoven rief dazu auf, alle Prozesse grundlegend zu überdenken und auf eine regenerative Wirtschaft hinzuwirken. Nur so ließen sich die komplexen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen.

Dabei verwies sie auf aktuelle Daten aus der PwC Global CEO-Survey: 45 % der CEOs glauben, dass ihr Unternehmen ohne Veränderungen in zehn Jahren nicht mehr bestehen wird. Dies erfordert nicht nur „etwas Transformation“, sondern eine vollständige „Reinvention“. Justenhoven machte klar, dass nicht nur ein Wandel in der Unternehmenskultur, sondern auch innovative Technologien und nachhaltige Geschäftsmodelle notwendig seien, um langfristig Erfolg zu haben. „Mit einem ‚bisschen Strategie‘ kann man vielleicht ein Spiel gewinnen – das Grand Slam wird aber an jemanden anderen gehen.“

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Paradigmenwechsel im Finanzwesen: Impact Investing als Zukunft der Kapitalmärkte

Ein Highlight des Festivals war mein Interview mit Dr. Christin ter Braak-Forstinger, einer der führenden Expertinnen für Impact Investing in Europa. Sie betonte, dass Impact Investing ein Mittel sei, um einen Wandel hin zu einer regenerativen und kreislauforientierten Wirtschaft zu fördern – stets mit einem Fokus auf „gesundes Wachstum.“ Dr. ter Braak-Forstinger erklärte, dass Impact Investing nicht nur finanzielle, sondern auch ökologische Wirkung erzielen soll, was es grundlegend vom reinen Nachhaltigkeits-Investing unterscheidet.

Auf die Frage, wie Nachhaltigkeit zum Kernelement der Unternehmensstrategie werden kann, antwortete sie, dass Unternehmen Nachhaltigkeit direkt in ihre Produkte und Dienstleistungen integrieren sollten. Sie verwies auf Vorbilder im Mittelstand, die zeigen, dass Nachhaltigkeit kein Luxus mehr ist, sondern ein integraler Bestandteil zukunftsfähiger Geschäftsmodelle. Herausforderungen sieht sie jedoch vor allem bei Denkweisen, die oft zu kurzfristig ausgerichtet sind. Insbesondere im Mittelstand stelle sich häufig die Frage, ob man sich Nachhaltigkeit kurzfristig leisten könne. „Aber das ist zu kurz gedacht“, so ter Braak-Forstinger, „denn langfristig stehen Unternehmen vor Klimarisiken, die es proaktiv anzugehen gilt.“ Diese Risiken und die Herausforderungen, die richtigen Investoren zu finden, bleiben zentrale Blockaden für den Wandel.

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Praxisnahe Einblicke aus PwC-Sessions: Von nachhaltigen Innovationen bis Greenwashing

PwC gestaltete mehrere Sessions auf dem Festival und bot wertvolle Einblicke in verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit. Die Masterclass „Collective Action: The art of collaborating across value chains to drive transformative impact“ von Hadas Zucker, Elise Harper und Jing Yu zeigte, wie nachhaltige Innovationen durch Kooperation entlang der gesamten Wertschöpfungsketten realisiert werden können. Dabei wurden praxisnahe Strategien vorgestellt, um transformative Wirkung durch partnerschaftliches Handeln zu erzielen.

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Das Panel „Die Kunst der grünen Kommunikation“, an dem Marvin Stöcker als Experte teilnahm, widmete sich den Herausforderungen einer transparenten Kommunikation, die Vertrauen schafft und Greenwashing vermeidet. Hierbei standen vor allem die Fragen im Vordergrund, wie sich Unternehmen glaubwürdig positionieren und Verantwortung kommunizieren können, ohne überzogene Versprechen zu machen.

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Estelle Places und Katharina Trump zeigten in ihrer Session „Sustainability x GenAI“ schließlich, wie Generative KI neue Potenziale für nachhaltige Unternehmensstrategien bietet. Sie verdeutlichten, dass KI dabei helfen kann, Daten und Prozesse effizient zu nutzen, um Nachhaltigkeitsziele gezielt und datenbasiert zu erreichen.

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Innovating for Impact: Nachhaltigkeit in der Agrarwirtschaft

Einen wichtigen Beitrag zum Thema „Innovating for Impact“ leistete Bill Anderson, CEO von Bayer, in seinem Vortrag zur Rolle der Agrarwirtschaft. Er skizzierte, wie innovative Ansätze nicht nur zur Ernährungssicherung beitragen, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben können. Andersons Vortrag gab wichtige Impulse dafür, wie sich ökologische und ökonomische Interessen in der Agrarindustrie miteinander verbinden lassen.

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Wertvolle Perspektiven zu ESG, Finanzierung und Kreislaufwirtschaft

Am zweiten Veranstaltungstag bot das Festival weitere Einblicke in zentrale Themen wie ESG-Datenqualität, Finanzen im Impact Investing und Kreislaufwirtschaft. Im Panel „ESG Data – How to overcome data gaps and quality issues?“ diskutierten Andreas Feiner und weitere Experten über die Bedeutung zuverlässiger ESG-Daten und die Herausforderungen, die durch Datenlücken und Qualitätsfragen entstehen. Die Lösungsansätze verdeutlichten, dass Unternehmen zunehmend belastbare Daten benötigen, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und Berichte präzise zu erstellen.

Eine Vielzahl weiterer Beispiele, wie Künstliche Intelligenz die Nachhaltigkeitsreise in Unternehmen unterstützen kann, finden sie ab dem 6. November in unserem gemeinsamen Paper “The Longevity Key for Business” mit Microsoft und dem Environmental Change Institute at Oxford.

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In der Poduimsdiskussion „Bridging Finance and Purpose“ wurde die Rolle des Finanzwesens im Impact Investing vertieft. Unter der Moderation von Stephan Gerwert diskutierten Angela McClellan und weitere Fachleute über Finanzierungsstrategien, die den nachhaltigen Unternehmenszweck fördern und langfristig zu stabilen Geschäftsmodellen beitragen.

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Das Panel „Circularity in the Fashion Industry“, moderiert von Emanuel Chibesakunda, beleuchtete abschließend die Herausforderungen und Chancen der Kreislaufwirtschaft. Die Diskussion zeigte, wie wichtig es ist, nachhaltige Lösungen in der Mode- und Textilindustrie zu etablieren, um Ressourcen zu schonen und geschlossene Stoffkreisläufe zu schaffen.

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Fazit

Das Impact Festival 2024 hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es für Unternehmen ist, Nachhaltigkeit aktiv zu integrieren und voranzutreiben. Mit praxisnahen Einblicken und konkreten Ansätzen wurde klar, dass nachhaltiges Handeln nicht nur ein Wettbewerbsfaktor, sondern auch eine Chance ist, die Unternehmen mutig ergreifen sollten. Die Inputs von Bill Anderson, Petra Justenhoven, Dr. Christin ter Braak-Forstinger und weiteren Experten verdeutlichen, dass ein grundlegender Wandel im Denken und Handeln erforderlich ist, um ökologische und finanzielle Verantwortung zu vereinen. 

Weiterführende Links:

Laufende Updates zum Thema erhalten Sie über das regulatorische Horizon Scanning in unserer Recherche-Applikation PwC Plus. Lesen Sie hier mehr über die Möglichkeiten und Angebote.

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Rainer Kroker

Rainer Kroker

Partner, Sustainability Leader
Berlin

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