Global Recycling Day: Mit vereinten Kräften wertvolle Ressourcen erhalten
Der Global Recycling Day am 18. März lenkt die kollektive Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für den Schutz natürlicher Ressourcen und die Reduzierung von Abfällen.
Er erinnert daran, dass Unternehmen, Politik und Gesellschaft gemeinsam handeln müssen, um nachhaltige Kreislaufmodelle zu etablieren und die Umweltbelastung zu minimieren. Wenn wir jetzt im Kollektiv handeln, so die Prognosen, können durch Recycling bis 2030 über eine Milliarde CO₂-Emissionen eingespart werden.
Als die Bundesregierung am 4. Dezember 2024 die nationale Kreislaufstrategie beschloss, setzte sie ein klares Zeichen für den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft. Die Strategie zielt darauf ab, den Rohstoffverbrauch zu reduzieren und die Umweltbelastung durch effizientere Ressourcennutzung zu minimieren. Im Fokus steht auch die Verringerung der Abhängigkeit von globalen Lieferketten, ein Punkt, der aufgrund der erhöhten geopolitischen Spannungen enorm an Bedeutung zugenommen hat.
An der Dringlichkeit dieser Ziele wird sich nichts ändern, solange der Ressourcenverbrauch und die Treibhausgasemissionen weiterhin steigen. Die aktuelle Situation erfordert entschlossenes Handeln, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft zu sichern. Eine neu zu bildende Koalition sollte dieser Verantwortung gerecht werden und die notwendigen Maßnahmen der Kreislaufstrategie jetzt konsequent umsetzen. Der Global Recycling Day appelliert an diese Verantwortung.
Enormes Potenzial für zirkuläre Wertschöpfung in allen Branchen
Egal, ob im Materialsektor, in der Chemie- oder der Baubranche: Das Potenzial für zirkuläre Wertschöpfung ist in sämtlichen Bereichen groß. Durch innovative Recyclingverfahren und die Wiederverwendung von Materialien können Unternehmen nicht nur ihre Umweltbilanz verbessern. Eine entsprechende Strategie hilft auch, die Kosten zu senken. Zudem tragen zirkuläre Prozesse dazu bei, die Abhängigkeit von knappen Primärrohstoffen zu reduzieren und die Resilienz gegenüber globalen Marktveränderungen zu erhöhen.
In der Chemieindustrie entwickeln einige Unternehmen bereits langlebige und widerstandsfähige Kunststoffe, die mehrfach wiederverwendet werden können. Innovative Bauunternehmen setzen derweil auf recycelte Materialien und modulare Bauweisen, die eine einfache Demontage und Wiederverwendung ermöglichen. Und so mancher Industrievorreiter nutzt schon jetzt vermehrt Schrott als Rohstoff, um den Bedarf an Primärmaterialien zu senken und die CO₂-Emissionen zu reduzieren. Die Best Practices werden mehr und zeigen, wie und dass es vorangeht.
Fokus auf CO₂-intensive Industrien
Laut dem „Global Waste Management Outlook 2024“ des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und der International Solid Waste Association (ISWA) wird das Aufkommen an festen Siedlungsabfällen – allgemein besser als Müll oder Abfall bekannt – voraussichtlich von 2,3 Milliarden Tonnen im Jahr 2023 auf 3,8 Milliarden Tonnen im Jahr 2050 ansteigen. Den Prognosen zufolge könnten sich die Kosten bis dahin auf 640,3 Mrd. US-Dollar belaufen – fast doppelt so viel wie heute.
Ein wichtiger Hebel, um die zirkuläre Wertschöpfung in diesem Feld zu erhöhen, ist die europäische Verpackungsverordnung. Diese sieht vor, dass Verpackungsabfälle in der EU bis 2030 um 5 %, bis 2035 um 10 % und bis 2040 um 15 % reduziert werden. Zudem müssen Verpackungen künftig leichter in ihre verschiedenen Materialbestandteile zerlegbar sein, um das Recycling zu vereinfachen. Das sind wichtige Ziele, doch diese allein werden nicht reichen, um das Blatt im Kampf gegen Ressourcenverschwendung und den Klimawandel zu wenden.
Damit die Methoden der Kreislaufwirtschaft nicht nur bei der Ressourcenschonung, sondern auch im Sinne des Klimawandels den größtmöglichen Effekt haben, müssen sie dort gestärkt werden, wo der CO₂-Ausstoß am höchsten ist. Innerhalb der verschiedenen Branchen trifft das zum Beispiel für die Stahl- und Chemieindustrie zu. Letztere ist besonders energieintensiv und verursacht erhebliche Emissionen, da sie stark auf fossile Brennstoffe angewiesen ist. Innovative Kreislaufstrategien sind in diesem Bereich entscheidend, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Unternehmerische Eigenverantwortung und nachhaltige Geschäftsmodelle
Der Global Recycling Day will parallel zu diesen Zielen auch ein Tag sein, der an die unternehmerischen Eigenverantwortung appelliert. Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft eigenmotiviert in die Praxis umzusetzen und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Durch die Implementierung zirkulärer Prozesse können Unternehmen ihre Ressourceneffizienz steigern und Betriebskosten senken. Erfolgreich sind die Unternehmen, denen es gelingt, ihre gesamten Wertschöpfungsketten neu zu denken und innovative Ansätze zu verfolgen. Ein wichtiger Aspekt dabei: Produkte von Anfang an so entwickeln, dass sie leicht repariert, wiederverwendet oder recycelt werden können. Modulare Designs, bei denen einzelne Komponenten austauschbar sind, tragen dazu bei, die Lebensdauer der Produkte zu verlängern und ihre Wiederverwertbarkeit zu erhöhen. Dies reduziert nicht nur den Abfall, sondern spart auch Kosten und Ressourcen.
Synergien entlang der gesamten Wertschöpfungskette nutzen
Nicht zuletzt ist die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette entscheidend, um langfristig erfolgreiche Kreislaufmodelle zu etablieren. Vorteile haben die Unternehmen, die strategische Partnerschaften mit Lieferanten und Recyclingunternehmen eingehen. So können sie sicherstellen, dass recycelte Materialien in den Produktionsprozess zurückgeführt werden. Durch derlei Kooperationen können Synergien genutzt und innovative Lösungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft entwickelt werden.
Der Global Recycling Day am 18. März erinnert uns alle daran, die Herausforderungen gemeinsam angehen. Denn im Alleingang werden wir die bestehenden Umwelt- und Rohstoffprobleme nicht lösen können. Es braucht vielmehr die vereinten Kräfte von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die knappen Ressourcen unseres Planeten zu schonen und sinnvoll einzusetzen.
Ich bin überzeugt: Indem wir gemeinsam handeln und die Herausforderungen anpacken, schaffen wir die Grundlage für eine nachhaltigere und resilientere Wirtschaft und sichern die Zukunft unseres Planeten.
Weiterführende Links:
- Im Kreis gedacht: Wie Circular Economy die Mode von morgen erobert
- Ab 2030 wird emissionsfrei gebaut. Das ist machbar!
- Das Potential zirkulärer Geschäftsmodelle in der Elektronikindustrie
Laufende Updates zum Thema erhalten Sie über das regulatorische Horizon Scanning in unserer Recherche-Applikation PwC Plus. Lesen Sie hier mehr über die Möglichkeiten und Angebote. |
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