Neuer Schwung im deutschen Smart-Meter-Roll-out

Mit dem Entwurf des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende (GNDEW) will das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Installation intelligenter Messsysteme (iMS) weiter vorantreiben.

Grundzuständige Messstellenbetreiber (gMSB) müssen den Roll-out noch einmal deutlich beschleunigen und bis 2030 weitestgehend abschließen. Dies sieht das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende vor, das der Bundestag im April 2023 verabschiedet hat.

71 % der gMSB installieren aktuell “Smart Meter”, dennoch besteht für eine Trendwende noch großer Handlungsbedarf. Das ist das Ergebnis unserer Studie „Smart-Meter-Roll-out – Standortbestimmung der grundzuständigen Messstellenbetreiber“. Im Vergleich zum Vorjahr (49 %) ist beim Roll-out eine deutliche Steigerung zu erkennen. Weitere 29 % bereiten den Einsatz der iMS aktuell vor, wobei bis zur tatsächlichen Umsetzung noch mehrere Monate vergehen können.

Auch wenn der Großteil der gMSB das Smart Metering unterstützt, stehen viele vor der Frage, wie die Wirtschaftlichkeit innerhalb der Preisobergrenzen sichergestellt werden kann. 88 % der Befragten nennen diesen Punkt als größte Herausforderung. Ebenso zeigen sich große Lücken bei der Anbindung und Realisierung der Tarifanwendungsfälle im ERP-System. Lediglich sieben Prozent rufen bisher die Ist-Einspeisung (TAF9), vier Prozent Netzzustandsdaten (TAF10) ab.

Neben Engpässen bei Montagekapazitäten, technischen Problemen beim Einbau oder teils fehlender Zuverlässigkeit der Smart-Meter-Gateways nannten die Messstellenbetreiber die fehlende Verfügbarkeit moderner Messeinrichtungen und kompetenter IT-Dienstleister als weitere Hürde. Allerdings besteht auch weiterhin große Unsicherheit: 81 % der Betreiber sehen auch im neuen Gesetz keine Lösung für das Problem der Wirtschaftlichkeit.

In einigen Punkten sind dennoch Veränderungen zu erwarten. Beispielsweise empfindet die Hälfte der gMSB (51 %) die Zusammenarbeit von Messstellenbetreibern und Verteilnetzbetreibern als wichtigen Baustein für die weitere Verbreitung der intelligenten Messsysteme.

Eigene Strategien müssen im neuen Kontext beleuchtet und angepasst, sowie frühzeitig technische Vorbereitungen getroffen werden. Die Sichtbarkeit des gMSB steigt und die Rolle entwickelt sich hin zu der eines technischen Dienstleisters. Dafür sind klare Verantwortlichkeiten organisatorisch auszuprägen. Die IT Architektur ist unter Einbezug der Standard-/Zusatzleistungen sowie wettbewerblicher Ansätze (wMSB) weiterzuentwicklen. Ebenso braucht es eine gelungene Integration von Smart Metering in die eigene Netzleitinfrastruktur und eine stabile automatisierte Verarbeitung der erwarteten Netzzustandsdaten. „Das Tempo für den Roll-out wird anziehen. Um den Ausbau des Smart Metering wirklich vorwärtszubringen und die Ziele bis 2030 zu erreichen, müssen die Betreiber ihre Roll-out-Planung agiler gestalten“, sagt Dr. Lukas Spitalny, PwC.

Erfahren Sie mehr über den Smart-Meter-Roll-out und laden Sie sich die Studie exklusiv herunter: https://pages.pwc.de/smart-meter-rollout-2023.

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