International Clean Energy Day 2024 – Nachhaltige Energie für alle

Der UN International Clean Energy Day ist ein Plädoyer für erneuerbare Energien.

Und für den Wunsch, soziale Teilhabe, Umweltschutz und Rentabilität unter einen Hut zu bringen. Doch welche Hürden müssen dafür genommen werden? Und was kann die Privatwirtschaft dazu beitragen?

“Renewable energy is the gift that keeps giving” – so beginnt UN-Generalsekretär António Guterres seine Grußbotschaft zum Start des ersten UN International Day of Clean Energy. Und gibt gleich ein hehres Ziel aus: Milliarden von Menschen sollen dank sauberer Energiequellen mit bezahlbarem Strom versorgt werden, damit bis 2030 der Zugang zu Elektrizität für alle Menschen sichergestellt wird.

Große Ziele, große Verantwortung

„Clean Energy“ bezieht sich dabei auf Energiequellen und -technologien, die als umweltfreundlich und nachhaltig gelten, da sie im Vergleich zu traditionellen fossilen Brennstoffen den CO2-Ausstoß reduzieren und andere schädliche Umweltauswirkungen minimieren. 

Die nachhaltige Energiewende hat zwei große Ziele, die gleichzeitig verfolgt werden müssen. Zum einen müssen wir sicherstellen, dass alle Menschen Zugang zu fair und nachhaltig produzierter Energie haben. Niemand darf davon ausgeschlossen werden – weder aus sozioökonomischen noch aus politischen oder geografischen Gründen. Zum anderen steht natürlich der Schutz der Umwelt im Fokus.  

Bereits eine ausreichende und faire Verteilung der erzeugten sauberen Energie ist eine Herkulesaufgabe. Deutlich wird dies, wenn man sich vor Augen führt, dass heute noch über 40 % der Bevölkerung Afrikas keinen Zugang zu Strom haben. Betroffen sind insbesondere die Regionen südlich der Sahara. Zum Vergleich: Der Stromverbrauch 2020 betrug allein in Deutschland etwa 500 Terawattstunden (TWh) - im selben Zeitraum kam ganz Afrika auf gerade mal 700 TWh. Dabei entfielen etwa 70 % auf industrialisierte Staaten wie Südafrika und die Länder nördlich der Sahara. In Subsahara-Afrika werden noch immer knapp 64 % des Stroms aus fossilen Quellen erzeugt. 

Damit die rasche Transformation des globalen Energiesystems gelingt, müssen Stakeholder aus allen Sektoren und Branchen zusammenarbeiten. Die private Wirtschaft kann eine tragende Rolle bei dieser Transformation spielen. Denn während es einerseits darum geht, die weltweiten erneuerbaren Energieerzeugungskapazitäten zu erhöhen, darf der Aspekt der Energieeffizienz nicht vernachlässigt werden. Maßnahmen zur Effizienzsteigerung wirken sich auf den weltweiten Energiebedarf reduzierend aus, verringern die Treibhausgasemissionen und steigern die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen.

Die Wirtschaft muss mit anpacken

Warum hier die Privatwirtschaft am Zug ist? Aktuelle Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit dem International Business Council des Weltwirtschaftsforums zeigen, dass Unternehmen durch gängige Energieeffizienz-Maßnahmen die globale Nachfrage kurzfristig und kosteneffizient um rund ein Drittel reduzieren können, ohne dass die Produktivität beeinträchtigt würde. Die koordinierte Umsetzung solcher Maßnahmen hätte gar das Potenzial, sowohl Wachstum und Produktivität zu steigern als auch wieder zu dem Kurs zurückzukehren, den das Pariser Abkommen Ende 2015 ausgegeben hat. Unternehmen sind gefordert, die von politischer Seite beschlossenen ehrgeizigen Ziele zur CO2-Reduktion umzusetzen. Sich hier mit Entscheidungsträgern abzustimmen und ganzheitliche Energietransformationspläne zu entwickeln, ist ein weiterer notwendiger Schritt. 

Unternehmen und Regierungen sollten also noch stärker und konkreter gemeinsam an Plänen arbeiten, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Gerade energieintensive Industrieländer wie Deutschland sollten hier mehr Verantwortung übernehmen und eine Führungsrolle in der Umsetzung der Energiewende einnehmen. Ein einzelner Aktionstag wird dabei sicherlich nicht die Energiewende meistern. Dennoch setzt der International Clean Energy Day ein Zeichen, indem er konkrete Ziele vorgibt, Maßnahmen benennt und Commitment einfordert.

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Folker Trepte

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Partner, Leiter Energiewirtschaft
München

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