Ein erster Schritt zum grünen Reporting – EU-Taxonomie: Unser Fazit zum Berichtsjahr 2021 – Branchentrends und Unterschiede

PwC-Analyse zur EU-Taxonomie – Auf Basis der Analyse der ersten 50 veröffentlichten Berichte hinsichtlich der Taxonomie-Angaben wird eines klar: Die Unternehmen stehen auch in diesem Geschäftsjahr weiterhin vor großen Herausforderungen, um die Anforderungen zu erfüllen.

Große, börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden sind seit dem 1. Januar 2022 verpflichtet, über ihre „grünen“, also ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsdaten zu berichten. Wir bei PwC Deutschland ziehen ein erstes Fazit auf Basis einer Analyse der ersten 50 veröffentlichten Berichte des Berichtsjahres 2021 von Dax, MDax und SDax Unternehmen, die in den Anwendungsbereich der EU-Taxonomie fallen. Fokus unserer Analyse waren quantitative und qualitative Angaben zur Taxonomiefähigkeit. Unser Fazit ist klar: Die Unternehmen haben noch einiges vor sich!

Zwischenbilanz: Im ersten Berichtsjahr der EU-Taxonomie wurden weitestgehend alle regulatorischen Berichtspflichten erfüllt

Viele Unternehmen haben sich bisher auf das Minimum der regulatorischen Anforderungen beschränkt und weitestgehend die Erleichterungsvorschrift genutzt. Im Klartext: Die meisten Unternehmen haben bisher nur die taxonomiefähigen Anhangangaben ausgewiesen.

So berichtet die Mehrheit über einen taxonomiefähigen Umsatz. Die Automotive- und Real Estate-Industrie deklarieren dabei den höchsten nachhaltigen Umsatz. Allerdings wird dieser bisher nur selten auf die einzelnen Wirtschaftstätigkeiten aufgeteilt, was allerdings auch erst im zweiten Berichtsjahr verpflichtend ist.

Bezüglich taxonomiefähiger Investitionsausgaben (CapEx) liegt der Fokus stark auf Gebäude, Fuhrpark und Renovierungen. Ungefähr 80 Prozent der Unternehmen haben einen taxonomiefähigen CapEx ausgewiesen, lediglich zwei Unternehmen machten Angaben zur Verwendung des Investitionsplans, allerdings ohne weitere detaillierte Ausführungen.

Die taxonomiefähigen Betriebsausgaben (OpEx) wurden primär für Forschung und Entwicklung, sowie für kurzfristiges Leasing ausgegeben.

Wir sind gespannt, wie sich diese Kennzahlen und die ab dem zweiten Berichtsjahr notwendige Detaillierung mit der geforderten Darstellung der Taxonomie-Konformität verändern.

Auch wenn wir noch hohe Aufwände bei der weiteren Detaillierung sehen, haben viele Unternehmen bereits heute die potenziellen zukünftigen Anforderungen im Blick

Positiv ist, dass bereits jetzt viele Unternehmen die Taxonomie-Angaben im Lagebericht integrieren und damit den künftigen Anforderungen bereits heute gerecht werden – auch wenn diese Verpflichtung erst mit der Corporate Social Responsibility Directive (CSRD) in Kraft tritt. Nur ein kleiner Anteil hat die Informationen aktuell in den Geschäftsbericht oder den Nachhaltigkeitsbericht aufgenommen.

Darüber hinaus zeigt unsere Analyse, dass in der Praxis zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten zur Auslegung der geforderten EU-Taxonomie-Angaben existieren – sogar innerhalb der Branchen. Daher gehen wir von einer weiteren Harmonisierung der Interpretationsmöglichkeiten im nächsten Berichtsjahr aus.

Fazit: Wir erwarten weiterhin viele Herausforderungen durch die Anforderungen der EU-Taxonomie, die dieses Geschäftsjahr relevant sind, die weiterhin nicht zu unterschätzen sind.

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Julia Brach

Julia Brach

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München

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