Workforce Newsletter, Ausgabe 4, Juli 2024
Aktuelle Entwicklungen im Personalwesen
- „Headhunter“kosten sind Teil des unternehmerischen Risikos – eine Erstattungsklausel im Arbeitsvertrag ist kein rechtlich zulässiges Mittel für eine Mitarbeiterbindung
- Die HR-Funktion selbst wird sich neu erfinden (müssen) – eine der entscheidenden Transformationen in deutschen Unternehmen heute
- Im Ausland ansässige Betriebsrentner ohne Steuer-ID: eine von der Finanzverwaltung vergessene Personengruppe?
- EuGH trifft Urteil über die Unvereinbarkeit der "Antragsveranlagung" mit dem Freizügigkeitsabkommen zwischen der EU und der Schweiz
- DBA-Schweiz: Änderungsprotokoll zum Doppelbesteuerungsabkommen Deutschland – Schweiz vom 21. August 2023
- Steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Behandlung von VIP-Logen
- Effizienzsteigerung durch HR Managed Services: Ganzheitliche Lösungen für Unternehmen im Wandel
- PwC-Studie: Vergütung im öffentlichen Sektor muss transparenter werden
- Navigation zur Chancen- und Lohngleichheit: Das DEI Readiness Assessment
Arbeitsrecht
„Headhunter“kosten sind Teil des unternehmerischen Risikos – eine Erstattungsklausel im Arbeitsvertrag ist kein rechtlich zulässiges Mittel für eine Mitarbeiterbindung
Unternehmen in Deutschland fällt es zunehmend schwer, qualifiziertes Personal zu finden und zu halten. Dabei entspricht längst nicht jede Maßnahme, die auch der Fluktuation entgegenwirken soll, den rechtlichen Anforderungen.
Die HR-Funktion selbst wird sich neu erfinden (müssen) – eine der entscheidenden Transformationen in deutschen Unternehmen heute
Mangelndes Engagement der Mitarbeitenden kostet Unternehmen weltweit 7,8 Billionen Dollar. Die HR-Funktion ist eine derjenigen Funktionen im Unternehmen, die dies mitverändern und zu einem Paradigmenwechsel beitragen kann. Weg von einer nach innen gerichteten Dienstleistungsorganisation hin zum Entwickler und Treiber der Mitarbeitendenerfahrung im gesamten Unternehmen, wodurch HR aktiv positiven Einfluss auf die Wertschöpfung und Produktivität im Unternehmen nimmt.
Lohnsteuer
Im Ausland ansässige Betriebsrentner ohne Steuer-ID: eine von der Finanzverwaltung vergessene Personengruppe?
Seit Einführung der elektronischen Lohnsteuerabzugsmerkmale (ELStAM) im Januar 2013 ist geplant, auch beschränkt steuerpflichtige Arbeitnehmende in das elektronische Verfahren zu integrieren. Ein erster Schritt dahingehend war die Freischaltung des ELStAM-Abrufes zum 1. Januar 2020. Eine elektronische Übermittlung der Lohnsteuerbescheinigung war für diese Personengruppe nichtsdestotrotz weiterhin mittels eTIN (elektronische Transfer-Identifikations-Nummer) anstelle der steuerlichen Identifikationsnummer (Steuer-ID) möglich. Diese Option wurde mit Abschaffung der eTIN zum Januar 2023 aufgehoben.
EuGH trifft Urteil über die Unvereinbarkeit der "Antragsveranlagung" mit dem Freizügigkeitsabkommen zwischen der EU und der Schweiz
Die sog. Antragsveranlagung gem. § 50 Abs. 2 Satz 2 Nr. 4 Buchst. b i. V. m. Satz 7 EStG ermöglicht es beschränkt steuerpflichtigen Personen, auf Antrag wie unbeschränkt Steuerpflichtige behandelt zu werden. Dabei war die Anwendung dieser Vorschrift bisher auf Staatsbürger von EU-/EWR-Mitgliedstaaten mit Wohnsitz in der EU oder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR: EU-Staaten und Island, Liechtenstein und Norwegen) beschränkt. Die Schweiz gehört weder zur EU noch zum EWR. Nun hat der EuGH in einer Rechtssache, betreffend einen deutschen Staatsangehörigen mit dauerhaftem Wohnsitz in der Schweiz entschieden, dass diese Beschränkung gegen das Recht auf Nichtdiskriminierung gem. Art. 7 i. V. m. Art. 15 Freizügigkeitsabkommen (FZA) mit der Schweiz i. V. m. Art. 9 Abs. 2 des Anhangs I zum FZA verstößt. Durch das FZA und dessen Protokolle werden die Lebens- und Arbeitsbedingungen für EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Schweiz vereinfacht.
DBA-Schweiz: Änderungsprotokoll zum Doppelbesteuerungsabkommen Deutschland – Schweiz vom 21. August 2023
Deutschland und die Schweiz haben am 21. August 2023 ein umfangreiches Änderungsprotokoll zum Doppelbesteuerungsabkommen Deutschland-Schweiz (DBA) unterzeichnet. Das Änderungsprotokoll beinhaltet mehrere Anpassungen, die aus Lohnsteuer-Sicht relevant sind, auf die wir hier hinweisen wollen. Angestrebt wird ein Inkrafttreten zum 1. Januar 2025.
Steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Behandlung von VIP-Logen
Durch die Fußball-EM 2024 rückt auch die steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Behandlung von VIP-Logen wieder in den Fokus. Als Incentive birgt die Nutzung von VIP-Logen Auswirkungen für Lohn- und Einkommensteuer, Umsatzsteuer sowie für Sozialversicherungsbeiträge. Werden Geschäftsfreunde oder Arbeitnehmende zu Fußballspielen in VIP-Logen eingeladen, ist neben der Auffassung der Finanzverwaltung hierzu auch die einschlägige Rechtsprechung zu beachten. Insbesondere das Urteil des Bundesfinanzhofes (BFH) vom 23. November 2023 (VI R 15/21) konkretisiert die bisher geltenden Grundsätze weiter und ruft Handlungsbedarf in der Verwaltungsauffassung hervor.
HR Compliance & HR Managed Services
Effizienzsteigerung durch HR Managed Services: Ganzheitliche Lösungen für Unternehmen im Wandel
In einer sich ständig wandelnden Geschäftswelt, die von technologischen und gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt ist, bieten HR Managed Services eine optimale Möglichkeit, Unternehmen effizienter zu gestalten, um Kosten zu senken. Dies schließt sowohl den kurzfristigen Ausgleich von Ressourcenengpässen als auch die Unterstützung unabhängig von den verwendeten Systemen ein. Damit können sich unsere Kunden auf das Wesentliche konzentrieren – ihre Mitarbeitenden und ihr Kerngeschäft.
Reward & Benefits und Leadership & Culture
PwC-Studie: Vergütung im öffentlichen Sektor muss transparenter werden
PwC veröffentlicht wieder die Studie zur Vergütung der Geschäftsführung im öffentlichen Sektor. Die Umsatzgröße wird dabei als einer der Hauptfaktoren für die Vergütungshöhe identifiziert. Im Fokus der diesjährigen Studie steht insbesondere die Gestaltung der betrieblichen Altersversorgung.
Navigation zur Chancen- und Lohngleichheit: Das DEI Readiness Assessment
Die Bedeutung von Diversity, Equity & Inclusion (DEI) ist heute größer denn je. In einer Zeit, in der soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu den entscheidenden Faktoren für den Unternehmenserfolg gehören, ist es unerlässlich, sich aktiv mit diesen Themen auseinanderzusetzen.
English Version: