Bewertung des Service Offerings von Fahrplan- und Nominierungslösungen für europäische Gas- und Strommärkte

Über zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit die Europäische Union den Energiemarkt liberalisiert hat und damit eine neue Ära eingeläutet wurde, die von erhöhtem Wettbewerb und sich verändernden politischen Landschaften geprägt ist.

Atomausstieg, Ausbau erneuerbarer Energien und geopolitische Veränderungen haben dieser ohnehin schon dynamischen Umgebung weitere Komplexität verliehen. Inmitten dieser Herausforderungen steht auch die Kommunikation zwischen Energieversorgern und Netzbetreibern. 

Fahrplan- und Nominierungstool als Schnittstelle von Versorgern und Netzbetreibern

Ein entscheidendes Instrument in der effizienten Koordination zwischen Versorgern und Netzbetreibern ist das Fahrplan- und Nominierungstool. Durch dieses System ist eine präzise Abstimmung von Liefer- und Transportkapazitäten möglich, wodurch nicht nur Engpässe vermieden, sondern auch die Effizienz der gesamten Energieinfrastruktur gesteigert wird. Dieses zukunftsweisende Tool fungiert somit als Schlüsselkomponente für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Versorgern und Netzbetreibern.

Welche Herausforderungen kommen auf Energieversorger zu? 

Dynamische Veränderungen wie neue Vorschriften und fortschreitende Technologien prägen die Welt der Energieversorgung und des Energiehandels und beeinflussen maßgeblich die Bewertung von Fahrplan- und Nominierungstools. Hierbei sind unter anderem diese Herausforderungen zu beachten:

Veränderung der regulatorischen Anforderungen:

Regulatorische Anforderungen unterliegen ständigem Wandel, was auch Auswirkungen auf das Termin- und Nominierungsmanagement sowie auf IT-Lösungen hat. Diese Anpassungen beinhalten oft neue Datenformate und Anforderungen an das Lieferantenwechselmanagement sowie eine verstärkte Verantwortung und Schnittstellen zum Netzbetreiber (z. B. Netzressourcen-Management).

Kurzfristiger Handel (STT):

Traditionell wurde der Energiebedarf am Day-Ahead-Markt gedeckt. Die Energiewende und der Atomausstieg haben die europäische Handelsdynamik durch die Entwicklung des Intraday-Marktes verändert. Dieser reagierte auf die Herausforderungen der erneuerbaren Energieproduktion, bei der Prognosen schwer zu erstellen und mitunter unzuverlässig sind. Mit kontinuierlichem Intraday-Handel und automatisierten Lösungen handeln Versorgungsunternehmen verstärkt ununterbrochen 24/7.

Echtzeit-Positionierung und Planung:

Um „Gate-Closures“ einzuhalten und Strafen aufgrund möglicher Ungleichgewichte von Ein- und Ausspeisung zu vermeiden, ist eine Echtzeit-Interaktion erforderlich. Die Fahrplan- und Nominierungsfunktionalität muss nahtlos mit dem bestehenden Handelssystem integriert sein. Ebenso sollten Änderungen in Echtzeit verwaltet werden können, insbesondere in Umgebungen mit hohem Handelsvolumen, das durch automatisierten Handel ermöglicht wird.

Mit welchem Fahrplan- und Nominierungstool können diese Hindernisse übergangen werden?

Die Antwort lautet: Es gibt kein universelles Fahrplan- und Nominierungstool, welches für jedes Unternehmen geeignet ist. Bei der Auswahl eines passenden Systems muss darauf geachtet werden, welche spezifischen Anforderungen für das Unternehmen relevant sind. Daher sollten die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme/Lösungen abgewägt werden.

Was unterscheidet die Systeme? 

Die neue Studie von PwC zeigt, dass 14 der 15 Fahrplan- und Nominierungstools als Stand-Alone System entwickelt wurden. Hierbei ist zu beachten, dass diese mit einem ETRM-System als Add-on verbunden werden können oder über die ETRM-Schnittstelle genutzt werden können. Darüber hinaus werden verschiedene Funktionen wie Algo-Trading-Systeme, Asset Management oder der Verwaltung von Gasspeichern angeboten.

Weitere Unterschiede, Ergebnisse und mehr können Sie in unserer Studie lesen.

Sie haben Fragen zur Studie oder zur Fahrplan- oder Nominierungstools? Melden Sie sich bei Ingo Passenberg.

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