Neue Förderaufrufe im EU-Innovationsfonds veröffentlicht

Innovative Projekte der Energiewirtschaft können im EU-Innovationsfonds eine Förderung von bis zu 60% bezogen auf CAPEX und OPEX erhalten.

Dabei im Fokus: Vorhaben in den Bereichen Erzeugung erneuerbarer Energien, Energiespeicherung und Wasserstoffanwendungen.

Energieintensive Unternehmen stehen weiterhin unter enormem Transformationsdruck. Dabei gibt es branchenweit viele vielversprechende Ideen, um die Transformation voranzutreiben. Und die Unternehmen sind grundsätzlich auch bereit, die Projekte anzugehen. Allein die Finanzierung stellt regelmäßig eine schwer zu nehmende Hürde dar. Insbesondere hohe Betriebskosten stellen die Wirtschaftlichkeit entsprechender Vorhaben vielfach in Frage.

Genau diesen Förderbedarf adressiert der EU-Innovationsfonds. Am 3. Dezember 2024 wurden insgesamt drei neue Förderaufrufe veröffentlicht, die eine Förderung in unterschiedlichen Themenbereichen ermöglichen:

  • Förderaufruf „Net Zero Technologies“ mit einem Fokus auf der Dekarbonisierung der energieintensiven Industrie
  • Förderaufruf „EV Batteries“ mit einem Fokus auf der Produktion von Batteriezellen für den Einsatz in Elektro- und Hybridfahrzeugen
  • Förderaufruf „Auction RFNBO Hydrogen“ mit einem Fokus auf der Schaffung von zusätzlichen Kapazitäten zur Herstellung von RFNBO Wasserstoff

Der EU-Innovationsfonds ist damit in diesem Jahr so vielfältig ausgestaltet, wie nie zuvor. Einen Überblick finden Sie hier.

Für energieintensive Unternehmen besonders interessant ist der Förderaufruf „Net Zero Technologies“. Dieser richtet sich gezielt an Projekte, die innovative CO2-arme Technologien und Prozesse in den energieintensiven Sektoren, die in Anhang 1 und Anhang 3 der EU-ETS-Richtlinie genannt sind, integrieren. Der technologieoffene Ansatz ermöglicht dabei eine Förderung verschiedenster Projekte. Explizit erfasst sind auch Projekte im Bereich „Carbon Capture and Storage/Utilisation“.

Der besondere Vorteil am EU-Innovationsfond: Es können die sog. relevanten Kosten, die sich – etwas vereinfacht dargestellt – aus der Differenz zwischen den Kosten (CAPEX und OPEX) und den Einnahmen eines Projektes ergeben, mit bis zu 60% gefördert werden. Damit ermöglicht der EU-Innovationsfonds auch eine Förderung der Betriebskosten und ist daher eines der attraktivsten Förderprogramme der aktuellen Zeit.

Entsprechend hoch sind jedoch auch die Anforderungen, um eine Förderung erhalten zu können: Der EU-Innovationsfonds ist ein wettbewerbliches Förderprogramm. Im Rahmen des „Net Zero Technologies“-Förderaufrufs werden die Projekte anhand der folgenden 5 Auswahlkriterien bewertet:

  • Innovationsgrad,
  • Treibhausgasemissionseinsparungspotential,
  • Technische, operative und finanzielle Machbarkeit,
  • Replizierbarkeit und
  • Fördereffizienz (Förderung geteilt durch absolute Treibhausgasemissionseinsparung)

Nur die Projekte mit der höchsten Punktzahl erhalten eine Förderung, bis das Förderbudget aufgebraucht ist. Dieses beträgt für den „Net Zero Technologies“-Förderaufruf 2024 insgesamt 2,4 Mrd. €, aufgeteilt auf 5 Unterthemen.

Bis zum 24. April 2025 haben Unternehmen Zeit, einen Antrag für eine Förderung aus dem EU-Innovationsfonds einzureichen. Der vollständige Antrag umfasst unter anderem eine detaillierte Projektbeschreibung mit einem Umfang von bis zu 70 Seiten. Als Anlagen sind diesem unter anderem ein Finanzmodell, eine Machbarkeitsstudie sowie eine Treibhausgasemissionseinsparungs-berechnung beizufügen. Die rund 4,5 Monate für die Erstellung der Antragsunterlagen sind damit vor dem Hintergrund des Umfangs und der Komplexität der einzureichenden Unterlagen recht knapp bemessen und sollten möglichst vollständig ausgenutzt werden, um die Förderchancen zu maximieren.

Unser Team steht Ihnen gerne zur Seite, um Sie während des gesamten Antragsverfahrens umfassend zu unterstützen – rechtlich, technisch und kaufmännisch.

Ansprechpartnerin
Ricarda Völker

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Folker Trepte

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Partner, Leiter Energiewirtschaft
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Peter Mussaeus

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Partner, Leiter Energierecht
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