Virtuelle Messe: Geballte Expertise zu Tax- und Legal-Technology

Wie können Rechts- und Steuerabteilungen von Unternehmen effizienter arbeiten und Prozesse sicherer machen? Wie können sie mit der Datenflut umgehen oder sie sich sogar zunutze machen? Welche Technologielösungen stehen dafür zur Verfügung? Um diese und weitere Fragen ging es bei der fünften, diesmal rein virtuellen „Tax & Legal Technology Fair 2020“, die am 3. Dezember 2020 stattfand – und eindrucksvoll bewies, wie spannend solche virtuellen Messen sein können.

PwC hat wegen der Coronavirus-Pandemie mit der Tax & Legal Technology Fair 2020 neue Wege beschritten. Die fünfte Auflage der Branchenmesse fand dieses Mal komplett im Internet statt und präsentierte dank virtuellen Messehallen, zahlreichen Workshops und Live-Demonstrationen viel Wissenswertes rund um Technologiethemen zu Steuern und Recht. Jörg Hanken, Digital Services Tax & Legal Markets Leader und Gastgeber, war es besonders wichtig, dass die Fair maximal interaktiv aufgebaut ist, sodass die Kunden viele Möglichkeiten haben, sich untereinander und mit den PwC Fachexperten intensiv auszutauschen.

So informierten sich die rund 200 Unternehmensvertreter, die die „Virtual Tax & Legal Technology Fair 2020“ besuchten, nun online über zahlreiche Themen – von Data & Analytics über Chatbots bis hin zu KI. PwC setzte dabei die mehrfach ausgezeichnete Plattform meetyoo für 3D-Messen ein, die zum Beispiel Video-Chats erlaubt. Zusätzlich zum Veranstaltungsprogramm erlebten die Besucher an insgesamt 18 interaktiven Ständen innovative Technologielösungen. Dort fanden ebenfalls separate Live-Meetings mit PwC-Experten statt, zum Beispiel zu Anwendungen wie DAC6-Tools, SAP S/4HANA, Transfer Pricing Automation oder Tax CMS Automation.

Dreiklang für die Optimierung der Rechtsabteilung

Im WorkshopLegal Technology & Managed Services“ referierten Kristian Landegren, Head of Legal Technology bei PwC Deutschland, und Dr. Matthias Schwenke, Head of Managed Legal Services bei PwC Deutschland, zu Effizienzsteigerungen in der Rechtsabteilung. Sie führten dort vor, wie Unternehmen auf Basis mit „Legal Operations Maturity Assessments” optimierbare Prozesse identifizieren können. „Es geht heute darum, wie sich eine Rechtsabteilung mit ihren Aufgaben beschäftigt und welche Strategien sie einsetzt“, sagte Kristian Landegren. Matthias Schwenke, Experte für Legal Operations, erklärte, wie PwC zusammen mit Unternehmen Optimierungspotenziale ermittelt: „Wir schauen zuerst auf das Personalportfolio, dann auf die Prozesse und im dritten Schritt auf die Technologie. Dieser Dreiklang ist wichtig, denn eine Rechtsabteilung steht und fällt mit der Qualität ihrer Experten.“

Gemeinsam den digitalen Wandel vorantreiben

Janina Seibert und Verena Waliczek, beide Manager im Team der „Data Analytics Academy“ von PwC, sprachen darüber, wie Mitarbeiter mit grundlegenden Digital- und Datenkompetenzen zur Gestaltung des digitalen Wandels in Unternehmen beitragen können. „Die digitale Transformation vollzieht sich immer rasanter. Unternehmen müssen sich darauf einstellen – in Zeiten zunehmender Unsicherheit wie der aktuellen Coronavirus-Pandemie wird dies noch wichtiger“, sagte Janina Seibert. Effiziente Digitalisierung könne dabei helfen, Wachstumseinbrüche zu verhindern oder gar mehr Wachstum zu erreichen. Mitreferentin Verena Waliczek betonte: „Uns ist wichtig, die vom Management angestrebten Digitalisierungsstrategien, die neuen Technologien und Methoden sowie die Befähigung der Mitarbeiter zusammenbringen, damit wir gemeinsam den digitalen Wandel vorantreiben.“ Die „Data Analytics Academy“ bietet ein dreistufiges Programm, das all diese Komponenten vereint.

Strafen und Reputationsschäden mit smartem DAC6-Reporting vermeiden

Das von PwC entwickelte DAC6-Tool stellten Simon Rometzki, Senior Tax Manager, und Michaela Alka, Senior Associate bei PwC, vor – eine webbasierte Anwendung, die Unternehmen bei der grenzüberschreitenden Steuergestaltung mit Blick auf die EU-Richtlinie „DAC6“ unterstützt. Simon Rometzki sagte: „Seit Einführung der DAC6-Richtlinie im Jahr 2018 müssen Unternehmen bestimmte grenzüberschreitende Steuergestaltungen an die Finanzbehörden melden, seit Juli 2020 auch in Deutschland.“ Kämen Unternehmen diesen Meldepflichten nicht rechtzeitig nach, drohten zum Teil empfindliche Bußgelder sowie Reputationsschäden. Michaela Alka erklärte die Bestandteile der Anwendung: „Das DAC6 Smart Reporting bietet Unternehmen eine integrierte Plattform für Ihre DAC6-Compliance in allen EU-Staaten. Mit dem DAC6 Compare Tool sind Unternehmen immer auf dem neuesten Stand der DAC6-Gesetzgebung.“ Zudem biete das Tool vier verschiedene Möglichkeiten für detailliertes Reporting.

Mehr Wertschöpfung in der Steuerberichterstattung dank Automatisierung

„Jeder, der in einer Steuerfunktion arbeitet, sieht Herausforderungen wie DAC6 oder die weltweit zunehmende Komplexität des Steuerrechts – zumal der Protektionismus immer weiter Einzug hält“, erläuterte Referent Jann-Luiken Popkes, Director Tax Reporting & Strategy bei PwC Deutschland, in seinem Workshop zu Automatisierungskonzepten der Steuerberichterstattung. Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen könnten Freiräume für wertschöpfende Tätigkeiten schaffen, betonte er, entfielen doch mehr als 50 Prozent der Tätigkeiten in der Steuerabteilung darauf, Daten zu sammeln, anzupassen, zu ergänzen, zu speichern und zu suchen. Die Lösung: ein System, das nicht nur die Steuererklärung ausgibt, sondern davorgeschaltet wichtige Daten erstmal einsammelt – idealerweise in dem ohnehin notwendigen Jahresabschlussreport. Popkes zeigte Anwendungen wie das GlobalTaxSystem der Firma Amana Consulting. Das leistungsstarke System sei schon vielfach im Einsatz. Damit lassen sich unter anderem definierte Daten aus dem ERP-System automatisieren und für den Jahresabschluss verfügbar machen.

Die zahlreichen gut besuchten Workshops und Stände mit interaktiven Formaten zeigten, wie gut solche virtuellen Messen, allen Einschränkungen zum Trotz, funktionieren können – ein Modell auch für die digitale Zukunft nach Corona.

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